This is an art blog based in Europe, primarily Switzerland, but with much about the US and elsewhere. With the changes in blogging and social media, it is now a more public storage for articles connected to discussions occurring primarily on facebook and the like.
(Site in English und Deutsch)
25 December 2006
Merry Christmas
08 December 2006
Max: Kunst im Zeitalter ihrer virtuellen Materialität
Wenn wir die Moderne als eine Reaktion auf die Industrialisierung und die daraus notwendig gewordenen gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Veränderungen verstehen, können wir den Akademismus des 19. Jh. und die historistischen Auswüchse in Architektur und Design anders wahrnehmen.
Unter dem Druck Vorlagen für industriell herstellbare Waren zu finden, war es einfacher in Völkerkunde- und Bauernhofmuseen nach der guten handwerklichen Form zu suchen, als sie sofort neu zu erfinden. Auch für die neu entstandenen Fabriken, Bahnhöfe und Elektrizitäts-, Wasser- und Gaswerke boten sich die bisherigen Vorlagen von Grossbauten, also Kirchen, Burgen und Schlösser an, hinter denen sich, die noch neue und ängstlich betrachtete Technik verstecken konnte, ohne gleich als Bedrohung verstanden zu werden.
Die Rückkehr zu traditionellen, akademischen Themen und Darstellungen halfen die Illusion aufrecht zu erhalten, dass sich im Leben eigentlich nichts wirklich verändert hatte und das neu aufstrebende Bürgertum konnte sich mit Insignien ausstaffieren, die vorher dem Adel vorbehalten waren.
Die Künstler der Kernepoche der Moderne fungierten so als enfants terribles, die versuchten auf die Entwicklungen der Zeit einzugehen, sie darzustellen, mit ihnen umzugehen und für die Kunst einen Platz zu suchen, der ausserhalb der Tradition und der Geschichte stand. So wurde die Kunst politisch, zum Teil agitatorisch und musste notgedrungen auch provokativ werden. Die politischen Entwicklungen des Sozialismus und Kommunismus, die zu Beginn noch fördernd für die neuen Ideen in der Kunst gewirkt hatten, drehten dieses Verhältnis sehr schnell um, sobald sie an der Macht waren und versuchten die Kunst als ideologisches Sprachrohr zu instrumentalisieren. Zu gross war die Furcht vor der Macht der Künstler und ihrer freigeistigen Ideen, die „zersetzend“ für die neu etablierten Systeme wirken konnten, wenn sie ihre Mittel gegen sie eingesetzt hätten.
Was danach kam an Entwicklungen in der Kunst, wird seither diskutiert und in immer neuen Formen von Post- Postpost- oder Postpostpostmodernen eingeteilt - die Übersicht über das ganze Feld ist lange schon verloren gegangen.
Die Avantgarde-Idee als tragende Kraft der Moderne, die in der Postmoderne weiter verfolgt wurde, hat Hannes Böhringer in seinem Aufsatz: Attention im Clair-obscur: Die Avantgarde (z.B. in Aisthesis, Leipzig 1990) ausführlich diskutiert und als gesellschaftlich-dekadentes Spiel einer gelangweilten Kunstgemeinde dargestellt. Diese Formen der Kunstentstehung und Wahrnehmung sind für die zeitgenössische Kunst nur noch bedingt aktuell.
Doch, was geschieht wirklich?
Wenn wir uns im rein Kunst-immanenten Raum von Produktion, Ausstellung, Rezeption und Kritik, Verkauf und Sammlung bewegen, schaukeln wir in einer kleinen Schaluppe des Wissens über ein endloses Meer der Möglichkeiten, dem Paul Feyerabend nicht umsonst die Charakteristik „Anything goes“ zugestanden hat.
Man könnte hier natürlich einflechten, dass dies kein Wunder sei in einer Zeit, in der die Intellektuellen von einer Philosophie des Strukturellen und Fragmentarischen bestimmt werden und Universalismus als unmögliche und ausgestorbene Tugend siechender Kulturleichen betrachtet wird. Dass diese Geisteshaltung in einem Land mit einem stark zentralistischen System entstanden ist, das noch aus einer anderen Zeit stammt und dessen kulturelle Bildung stark akademisch und auf Bewahrung ausgerichtet ist, wird dabei gerne unter den Tisch gekehrt oder gekonnt übersehen.
Nach der industriellen und technischen Revolution im 19. und frühen 20. Jh. setzte eine Veränderung ein, die sich weniger auffällig in unser Alltagsleben geschlichen hat, aber immer präsenter wird – eine mediale Revolution. Radio und Fernsehen begannen die Zeitungen zu ersetzen, die Telekommunikation mittels Computer, Internet und elektronischer Post entstand, durch die Privatisierung von Radio- und Fernsehstationen öffnete ein Marktplatz, der die Welt kleiner werden liess. Im Eifer des Gefechtes und in der Freude über die neuen Möglichkeiten bescherte uns diese Entwicklung die Illusion, dass jeder Mensch alle Informationen immer und überall abrufen können wird.
Wir sind täglich einer Informationsflut ausgesetzt, die unser Leben dauernd mit neuen Bildern, Geschichten und Zusammenhängen konfrontiert und die eine wirkliche Übersicht nahezu unmöglich macht. Die Welt in unserem Kopf wurde kleiner, die Welt da draussen wurde es nicht. Die alltäglichen Probleme des Menschen des frühen 21. Jh. verlagern sich nun zunehmend in einen virtuellen Raum. Geld, Waren, Werte werden in der Virtualität geschaffen und verloren, Beziehungen werden über digitale Fotos und durch elektronische Nachrichten geknüpft, jeder Mensch kann Informationen über sich und die Welt veröffentlichen, seine Ideale und seine Perversionen entfalten, seinen religiösen oder politischen Gefühlen Ausdruck geben. Auffällig wird dies nur, wenn die Virtualität in das reale Leben einbricht.
Unser Leben wird immer konzeptueller und da das Leben die Kunst inzwischen eingeholt hat, versucht die Kunst das Leben zu erhaschen.
Was heisst das für uns Künstler? Ich weiss es nicht.
Ich sehe die Entwicklungen und Tendenzen: Künstler imitieren Wissenschaftler, Firmen oder den Alltag, sie benutzen traditionelle Techniken und malen und meisseln, sie werden Agitatoren oder Dokumentarfilmer, sie spielen mit den neuen Techniken und alten Vorstellungen – und zugleich wird langsam deutlich, dass es nicht darum gehen kann, in dieser Zeitepoche einen allgemeingültigen Stil, noch einen oder mehrere Ismen zu finden um das alles einmal ordnen zu können.
Vielleicht sollten wir den Blick wenden und überlegen, ob nicht auch die Kunst endlich ihre demokratische Wirklichkeit gefunden hat. In einer Demokratie bestimmt eine Mehrheit und die Minderheit geht in die Opposition, bis sie eine Mehrheit geworden ist. Unser Wertesystem – ob virtuell oder real – funktioniert vor allem über monetäre Vorstellungen und erfolgreich ist auch der Künstler, der es schafft sich monetär zu bewähren. Geistige Ideale und Vorstellungen sind schwerer zu bewerten und in der virtuellen Realität veraltet, sobald sich die Aufmerksamkeit einer neuen Sensation zugewandt hat. Die Kunst war und ist in ihrer Ausdrucksform immer elitär gewesen. Wir geben uns manchmal den Illusionen hin, dass dies anders wäre. Wenn dem so wäre, müssten wir Künstler unsere Strategien ändern. (max)
05 December 2006
Richi K.: Und Poetry Slam auch...
Ich soll hier also auch schreiben.
Darf.
Mark hat mich halt angefragt, ich habe zugesagt, deshalb vielleicht „dürfen“ richtiger und das „sollen“ kommt eher von Gefühl, mich zu überwinden.
Überwindung?
Nun ja, ich habe noch nie in einem Blog geschrieben. So öffentlich. Beim Tagebuchschreiben bin ich drei Mal gescheitert und habs dann sein lassen, das heisst nein, einmal hab ich’s noch mit einem Tonband versucht aber ich redete nur Blech und jetzt so öffentlich schreiben...
Dabei bin ich mich ja gar nicht mehr richtig gewohnt meine Worte nur so in Zeichen zu präsentieren so ohne Ton und Bewegung und Blickkontakt und so.
Und lesen tu’ ich eigentlich auch recht selten in Blogs, kenne diese Form eigentlich ziemlich nicht, und zudem bin ich mir nicht sicher, ob mir überhaupt genügend Material zum Thema zur Verfügung stehen wird, denn ich werde mich hier ausschliesslich mit Poetry Slam befassen.
Poetry Slam.
Diese neuartige, oder besser wunderbar recyklierte, mhm, Kunstform (und ist Poetry Slam nicht auch etwas Lifestyle?) hier in diesem Haifischbecken...
Ist das hier noch Untergrund-Subkultur?
Muss ich hier erklären, was Poetry Slam ist?
Nein.
Darüber wurde schon genug geschrieben.
Wenn Sie es nicht wissen, haben Sie etwas verpasst
Und Nachholbedarf.
Gehen Sie auf’s Netz: www.wikipedia.de, www.poetryslam.ch
Oder auf all die Homepages von Veranstaltern von Poetry Slams in der Schweiz.
Und wenn Sie sich erschlagen lassen wollen: www.google.com.
Es ist ja doch vielleicht Zeit für einen Slam-Blog im Swiss Art Sharkforum.
Haben Sie schon einmal von Poetry Slam gehört.?
Waren Sie schon sogar schon mal an einem Slam?
Die Frage ist noch immer spannend.
Wenn man erlebt wie eine Szene entsteht und sich entwickelt, immer mehr Menschen sie wahrnehmen, dazustossen, und sich doch noch so viele Neulinge bei der Entdeckung begeistern lassen... da will man noch wissen, wann jemand entjungfert wurde.
Noch nie waren die Veranstaltungen so zahlreich, die Vernetzung der Szene noch nie so intensiv und der Erfolg der Schweizer Slammer noch nie so gross.
(Ui, und jetzt wird’s euphorisch)
Und: Ein Ende ist nicht in Sicht.
Wir wissen nicht wohin es führt.
Poetry Slam an Schulen.
Poetry Slam auf DRS1
Poetry Slam auf SF1
In der !yam, der Bravo, in der Annabelle, im Blick und der Sonntagszeitung, im Tagi-Magi
Im Westdeutschenrundfunk
Und wir spielen mit.
Auf dem Marsch durch die Institutionen?
Schaun’ ma mal. Ich schreib davon.
Aber eigentlich wollte ich nur „Hallo“ sagen...
02 December 2006
Brandl: Probleme der Kunstwelt / Problems of the Artworld
Brandl: Probleme der Kunstwelt--- Geplante, zukünftige Blog-Post-Themen von mir /
Problems of the Artworld--- Themes for Future Posts from Me
(Warnung /Warning --- Ich wechsele hier zwischen unzulänglichem Deutsch und aggressivem Englisch ab. I'm going to alternate between deficient German and aggressive English here. Deutsch in Standardschrift, Englisch in Schrägschrift. German in standard font, English in italics.
1. Sykophanten mit Regeln für Malerei: Ich sah die meisten kreativen Köpfe meiner Generation zerstört durch ihrer Unterwürfigkeit.
Sycophancy and Rules for Painting : I have seen most creative minds of my generation destroyed by obsequiousness.
2. Filz-Entwicklungen gegen Echtes Selbstvertrauen.
Clique Sleaze Cultivation vs. Actual Self-Confidence.
3. Warum sind Schweizer-Künstler und Künstlerinnen so unverständlich, wenn die reden?
Buzzwords: Why Can't Swiss Artists Make Any Sense When They Talk?
4. Was wir brauchen, um einen echten Kunstszene zu entwickeln.
What We Need in Order to Develop a Genuine Art Scene.
5. Wieso Konsens-Denken zerstört Kunst.
Why Consensus Reasoning Destroys Art.
6. Der "Tod" des Kurators ?--- Wie ihre Seilschaft die Grenzen ihrer Gedanken bestimmt.
The "Death" of the Curator ? --- How The Old–Pal Network Determines the Limits of Their Thought.
7. Die manieristische Neo-Concept-Kunst Akademie.
The Neo-Conceptual Mannerist Academy.
8. "CC" Kunst --- nicht "politisch korrekte", sondern "kuratorisch korrekte" Kunst ("KK")
"CC" Art --- Curatorially Correct Art.
9. "TC" Kunst --- nicht "politisch korrekte", sondern "technologisch korrekte" Kunst ("TK")
"TC" Art --- Technologically Correct Art.
10. Sie ist deine Kunstwelt, erobere sie zurück.
It's Your Artworld, Take it Back.
11. Was tot ist, ist, dass man "der Tod der" sagt.
What's Dead is Saying "The Death Of"
12. "In unsere Schranken gewiesen worden" --- jenseits der verschleierten Beleidigung: Wie wurde eine wahre Ausstellung von Ostschweizer Kunstschaffenden aussehen?
"Put in Our Place" --- Beyond Veiled Insult, What Would a Genuine Overview Exhibition of Eastern Swiss Artists Look Like?
13. PoMo: Eingefroren in dem Neo-Neo-Neo-Neo-Neo-Dadaismus?
PoMo: Frozen in Neo-Neo-Neo-Neo-Neo-Dada?
14. Karrierismus, Sophisterei und Kunst-Potentaten: die Berufsleiter ersetzt den Kunstverstand.
Careerism, Sophistry and Art Potentates --- The Career Ladder Replaces Appreciation.
15. Pintophobie, Angst vor der Malerei: die grösste psychische Störung der Kunstwelt.
Pintophobia, The Fear of Painting: The Greatest Neurosis in the Artworld
16. Der Triumph des "New Garage Rock" --- oder warum wir eine "Garage-Kunst" brauchen.
The Triumph of New Garage Rock --- Or, Why We Need "Garage" Art.
17. Neo-Konzept-Künstler als Möchtegern-Bürokraten.
Neo-Conceptual Aritists as Wanna-Be Bureaucrats
18. Eigentlich philosophisch betrachtet, besteht sogenannte "Nicht-Objekt"-Kunst immer noch aus ästhetischen und merkantilen Objekten --- oder ---- Hör damit auf, dich selber dafür zu gratulieren, das du anti- kommerzielle Kunst machst, während du sie verkaufst durch Subventionen und Stipendien.
Actually, Philosophically Observed, So-Called Non-Object Art is Still an Aesthetic and Mercantile Object, or Stop Patting Yourself on the Back for Making Non-Commercial Art While Selling it Through Grant Funding
19. Kenne deine Geschichte, oder du wirst Lügen verfallen.
Know Your History or You'll Fall for Lies
Complete Image Link /Ganzes Bild - Link: Here/hier
26 November 2006
Florian Vetsch: Michael Stauffer @ Syrano Bar
Michael Stauffer
Di, 28. November 2006
21:00 Uhr
SYRANO BAR
Linsebühlstr. 45 9000 St. Gallen
071 222 88 87
Dichter Stauffer liest aus seinem neuen Buch Normal / Vereinigung für normales Glück (Urs Engeler Editor, Weil am Rhein 2006)
Marcel Oliver ist beschäftigungslos.
«Heute habe ich ein Buch auf die Fensterbank gelegt, damit es auch mal an die frische Luft kommt. In der Zeitung kann man die Blume des Jahres wählen. Ich wähle Gras.» (Marcel Oliver, 23. April 2001)
Marcel Oliver ist eigentlich mit seiner Situation zufrieden.
«Es wird eine Zeit kommen, da wird es kein Wasser mehr geben. Nur die Auserwählten werden damit umgehen können. Das Wasser ist heute bereits eine göttliche Quelle. Die Auserwählten werden wissen, wie sie trotz Wasserknappheit immer genügend Wasser im Körper haben. Die werden frühzeitig damit anfangen, das Wasser in sich aufzunehmen. Ich höre nichts ausser meinem Atem.» (Marcel Oliver, 1. August 2001)
Marcel Oliver gründet eine Sekte.
«Mein erster Gedanke, als ich zum ersten Mal von der Vereinigung Normales Glück hörte, war, unglaublich, das kann gar nicht sein! Ich fühlte mich richtig gut, als ich im Regen stand und die Blase sich entleerte. Es half meiner Schulter. Es half meinem Rückenproblem. Ich fühle mich insgesamt viel besser und benutze Ihre Methode mit grossem Vertrauen. Viele Freunde haben die Veränderungen mitbekommen.» (C. C., Lugano)
«Normal» ist ein hoch aktueller Text zur Arbeitslosigkeit, relevant, sozial realistisch, mit dem nötigen Humor. Ein Dokument der Zeit, ein wichtiges Buch.
Nach seinem erfolgreichen Debut "I promise when the sun comes up, I promise I’ll be true." So singt Tom Waits. Ich will auch Sänger werden und seinem Zweitling Haus gebaut, Kind gezeugt, Baum gepflanzt. So lebt ein Arschloch. Du bist ein Arschloch ist Normal Stauffers dritter Streich.
22 November 2006
Litsios: Jean-Pierre Huguet, Le fondateur du CAN est décédé
Pour m'a part je ne le connaissais pas bien, mais j'ai toujours eu beaucoup d'estime pour lui. C'était quelqu'un d'important pour l'art ici à Neuchâtel et son décès m'attriste.
..........................................
Jean-Pierre Huguet, one of our important local contemporary art personage here in Neuchâtel died this last weekend of a heart attack at the age of 57. He was the founder of the "centre d’art de Neuchâtel" among other things and was really an interesting fellow who was driven by passion. If I got his story right, he was an electrician who encountered art while working in the museum in Neuchâtel and who later started organizing exhibitions of contemporary art wherever he could.
He was someone I wish I had know better.
[edited Nov. 23rd: For those who understand French I changed the radio link, now it goes directly to the short RSR radio blurb. However I don't know how long it will be up, probably just until the end of the week.]
20 November 2006
Brandl: "ExPat" Shark Contributes to Podcast in US
The latest podcast of the Chicago-based art critical team called "Bad At Sports" is now up and ready for streaming listening or downloading and listening. It is "Episode 64: Europe, Portland, Miami." It features reports galore! Including their newly-knighted European Bureau Chief, Mark Staff Brandl, who talks about lots of shows across the pond, or at least that direction, including exhibitions in Zurich and St.Gallen, Switzerland and the Big Apple, NYC.
Furthermore Duncan MacKenzie talks to the crew from Bridge about the impending Basel Miami Art Fair madness. Mike Benedetto 30-second-reviews Kurosawa's film Rashomon. Plus, Brian Andrews on art in Portland and a particularly delightful-sounding small art fair in a motel.
Get it here: http://badatsports.com/blog/?p=80
or download it for later MP3, etc., listening here:
Bad_at_Sports_Episode_64__Europe_Portland_Miami.mp3
For those who don't know, a podcast is a kind of download-able radio broadcast on the internet, which many people listen to on their computers or on their mp3 / iPod players, technically a "multimedia file distributed over the Internet using syndication feeds, for playback on mobile devices and personal computers."
NAMES DROPPED:
Akira Kurosawa's Rashomon; Vanessa Chafen; Michael Workman; Tom Burtonwood; Vanessa Beecroft; Damien Hirst; Sarah Michelle Gellar; Jason Lee; Judith Trepp; Art Forum Ute Barth Gallery; Beat Streuli; Murray Guy Gallery; Matthew Buckingham; Matthew Higgs; Schnitt Punkt Kunst + Kleid; Jeff Hoke/The Museum of Lost Wonder; Affair at the Jupiter Hotel; Gallery 40000; Western Exhibitions; Michael Caines; Katharine Mulherin Contemporary Art Projects; Romo Gallery; Beatrix Reinhardt; Packard Jennings; Andrew Schoultz/Trillium Press; Nevin Tomlinson; Bridge Art Fair; Art Basel Miami Beach; NADA Art Fair; DIVA (Digital and Video Art Fair); Pulse Contemporary Art; Scope International Art Fairs; Aqua Art Miami; Ink Miami; Frieze Art Fair;Art Chicago; Stray Show; Art Unlimited; The Armory Show, Art in America, die Neue Kunst Halle and Kunstmuseum St.Gallen, Sharkforum, Heidi, Elvis, and more.
DON'T MISS:
BAD AT SPORTS BASECAMP: the final week!
Live Podcast Interview with Francesco Bonami / Tuesday, Nov. 21,
7:00-9:00 PM
Final Party / Friday, Nov. 24, 7:00-9:00 PM
Three Walls
119 North Peoria St. #2A
----
THEIR WEBSITE:
http://badatsports.com
SHARKFORUM:
www.sharkforum.org
SWISS ART SHARKFORUM:
www.swiss-art.blogspot.com
17 November 2006
Daniel Ammann: Aller Anfang ist ... leicht!
Die weisse Seite, das unbeschriebene Blatt ist wie ein leeres Zimmer, ein unbewohntes Haus, eine evakuierte Stadt, eine Landschaft vor der Erschaffung der Welt.
Deshalb vielleicht diese Ehrfurcht, dieses Zögern vor dem Anfang.
Ist die unbemalte Leinwand ebenso furchteinflössend wie das berühmte leere Blatt?
Den Schreibenden zumindest hat der Computer ein bisschen die Angst genommen. Es schadet ja nichts, einfach ein paar Worte zu tippen und zu sehen, wohin das führt.
«Aller Anfang ist schwer» gilt für mich schon lange nicht mehr. Im Gegenteil: Entgegen der weit verbreiteten Ansicht ist der Anfang gerade das leichteste. Was soll am Anfang denn schwer sein? Jeder und jede kann anfangen. Aber wie steht es denn damit, mal etwas zu Ende zu bringen?
Nicht umsonst heisst es «Ende gut, alles gut». Stattdessen haben wir lauter lose Anfänge, fulminante Eröffnungen, die im Sand verlaufen, Fragmente, die niemand zusammensetzen will, nichts als unfertiges Zeug halt.
Immer ist von der Angst vor dem leeren Blatt die Rede! --- Mir graut viel mehr vor den Hunderten von besudelten Blättern, endlosen Notizen, skizzierten Ideen und Entwürfen. Wie nur soll das je alles zusammenkommen? – Da fang ich doch lieber etwas ganz Neues an ...
16 November 2006
Brandl: Beyond Complaint --- What can we do to improve the situation?
I was invited to contribute a comment to a blog site coming out of Nottingham, England. The artists running it have contributed comments to Sharkforum blogs in the past, and include Shaun Belcher who will also write here from time to time, and who di the great cartoon in the side panel. I wrote several things, but summed up with a few comments that I feel are important to Sharkforum and the developing changes in the artworld in Chicago, Europe and elsewhere. Thoughts I would like to repeat here, since I finally gathered them all together. I also posted a version to Sharkforum in Chicago and NYC, where it engendered a lively debate among a group of artists and critics.
I find Europe in general and Switzerland in particular to be a fabulous place to live. I found Chicago likewise a quite stimulating city. The artworld itself in Chicago ---- or the artworld itself in my chosen beautiful home in the eastern part of Switzerland --- that is, well, another story. One which arises here often --- and perhaps thereby it is changing. You know the story --- whether Nottingham, Chicago, Switzerland, Cologne, hell even London or NYC, it's the same. Everything is "good enough" --- but that's it. We artists have hardly lived in more secure times for us financially, many of us even have a good measure of success, so my complaints are NOT sour grapes. I'm doing very well. BUT I am NOT blind and will not pretend to be so, as seems to be demanded of artists nowadays. We live in a moribund, academic, mannerist, in short kiss-ass-ly boring, artworld.
Beyond complaint, though --- what will be the NEXT steps for Sharks and their allies and kin? In short:
What can we do to improve the situation?
First of all, make extremely high quality art. Particularly with well-honed technical abilities. If you DO NOT now have these skills, this is NO surprise as they are seldom taught in art schools any more. But GET them. That ability can not be denied nor taken away from us and will outlive many an overblown curator justification.
Second, openly criticize the situation. Step on toes. Stop kissing butt.
Third, offer and create constructive alternatives, even perhaps to the point of creating your own artworlds, venues and so on. Attempt to add a positive answer to every correct criticism you level.
Fourth, encourage others who do the same. Help build critics and curators and especially other artists who pay attention to what is around them, who have independent minds, who are more than simply careerist toadies. Even support your "enemies" (to an extent) if they finally seem to see the light. Just don't trust them behind your back.
Fifth, network in a POSITIVE sense, even internationally. And that's what we are doing now.
Sixth, leave doors open. Tell the truth, be upset about hypocrisy, but be willing to "let it go" if they improve, if the purveyors of pedantry and their groupies gain consciousness or make overtures toward reparation.
I have added the comment-discussion from the Sharkforum site (click on "comments" below), since I think it will be inetersting to the audience here too.
15 November 2006
Dominique Bosshard: Litsios / Brandl in musee d'art Neuchatel (F)
L'Impartial
Culture et société
TRIENNALE
De l'art en fusion
Invités à travailler en couple, les artistes de la région ont conjugué leur collaboration sur plusieurs modes. A vérifier une fois encore, au fil de la troisième et dernière partie de l'exposition
Une colonne de tôles qui s'élève jusqu'au ciel. Emboîtés telles des écailles, ces capots et portières de voitures accidentées frôlent la verrière de l'une des salles du Musée d'art et d'histoire de Neuchâtel (MAH). Installation monumentale, «Le grand carambolage» nous frappe comme une gifle, envoyée par Liz Bachhuber. A mille lieues de cette violence contemporaine, les photographies digitales de Christoph Rihs recomposent nature et scènes de genre de façon virtuelle. Vrai couple dans la vie, les deux Allemands, tous deux plasticiens renommés, évoluent chacun dans son univers. Leur «confrontation» s'inscrit jusqu'en septembre dans le 3e volet de la Triennale de Visarte Neuchâtel, à l'enseigne de «Pas tout seul! - Couples d'artistes».
Frères fusionnels
Au fil de ce dernier parcours et à l'image des précédents, la collaboration entre ces duos d'artistes emprunte de multiples visages. Fusionnel, comme chez les frères Jean-Claude et Marcel Schweizer, qui se rejoignent dans la perception du temps qui passe. Chez l'un, l'altération se lit dans la trace qu'impriment nos têtes sur l'oreiller, chez l'autre dans la rouille qui mange les objets.
Fusionnel encore lorsque Steve Litsios et Mark Staff Brandl, tous deux Américains installés en Suisse, mêlent leurs talents autour du «Collapsible Kunsthalle» (littéralement «lieu d'exposition pliable»), une petite maquette qui semble «absorber» la grande salle du musée où elle est exposée. Qui a fait quoi? Impossible à dire... (Link)
Vision fusionnelle toujours dans le travail d'Eliane et Gisèle Emery, l'une architecte l'autre artiste plasticienne, dont le fluide montage de photos capte la structure et les métamorphoses, poétiques, de la nature.
Récit d'un voyage effectué ensemble, les textes de Heinz Salvisberg et les gravures de Carla Neis se déroulent sur un même support. Examinée de près, cette cohabitation harmonieuse recèle pourtant une distanciation, un affranchissement, puisque les formes cellulaires de l'une n'illustrent nullement les descriptions faites par l'autre...
Bouffées de dérision
D'autres ont choisi de dialoguer, telles Carole de Tomasi et Maryse Guye-Veluzat, sur la base d'un même format et d'un thème commun: le lac de Neuchâtel. Ailleurs, les lignes flottantes, tracées en toute liberté par André Siron, conversent avec la quête d'une structure qui rythme, sans le détruire, le chaos poétique de Philippe Rufenacht.
De la violence, de la tendresse. Et de la dérision. Les rôles traditionnels attribués au sein du couple survivront-ils à l'ironie sarcastique de Catherine Aeschlimann et de Marcus Egli? Madame est confinée dans son espace domestique, symbolisé par des cintres, une paire de charentaises et un coucou; au-dehors, monsieur a le champ libre. Entre les deux espaces, un «mur» sinistre. Autre bouffée de dérision, les images absurdes, déconnantes et jouissives de Plonk trouvent leur écho dans celles, absurdes, déconnantes et jouissives de Replonk. Il est déjanté ce couple-là, et c'est pour ça qu'on l'aime!
Dominique Bosshard
14 November 2006
Paul Klein: Risk Taking (E)
Risiken eingehen.
Art "Vermittler" and former gallerist Paul Klein writes about mid-career artists and risk taking in his newest "Art Letter".
"Risk-taking. ... [I'm ] going to deal solely with risk-taking aesthetically.
You know, like what we see in the work of Phyllis Bramson. So many artists, when they get to be 50, start doing “greatest hits.” Seems like a flight to safety. Less controversy. Less imagination too. It is refreshing to see someone take risks. Maybe this is something that happens when artists pass additional milestones, like turning 60 or 65 or older, those pent up creative juices kick in and there is less care for the judgment of society and more appreciation of honesty; just putting in out there. Besides Phyllis, look at Vera Klement and William Conger who are making the strongest work ever.
What a great new exhibition Phyllis Bramson (her site) has at Carl Hammer (newer work). This is brave art in which she reveals the influence and persona of her alter ego - Lady Ying-Ying - who playfully and provocatively invades, alters, embellishes and subverts her art. These are charming vignettes; physical, shrine-like reliquaries, full of compulsion, and strange and insistent oddities. We are watching someone else’s dream, in rich, textural color. I applaud the bravery and the vulnerableness and am challenged to be brave and vulnerable myself."
More at: The Art Letter
13 November 2006
Ursula Badrutt Schoch: H.R. Fricker im Schaukasten Herisau
Eröffnung 28. November 2006, ab 18.30 Uhr
Risotto & Wein im Alten Zeughaus
Schaukasten Herisau, Poststrasse 10, 9100 Herisau
H.R. Fricker, Steinerweichen
Die Post vermietet in der ganzen Schweiz an prominenter Lage Schaukästen für Werbezwecke. Ein Schaukasten in Herisau AR wird auf Initiative einer Gruppe Kulturleute zum kleinen Ort für Kultur - begrenzt in den Ausmassen, grenzenlos in den Möglichkeiten. Viermal jährlich wechseln die Ausstellungen. Die Eröffnungen sind als Anlässe zum Treffen gestaltet, wo Gespräche stattfinden, wo gegessen, getrunken werden kann, wo Austausch stattfindet, wo Vorübergehende hängen bleiben, wo die Wirksamkeit des Werbekastens als Kunst im Leben erfahren wird.
Zum Steinerweichen: Ein bizarres helvetisches Triumphirat an einer appenzellischen
Landstrasse ...
Wer eignet sich als erster Künstler im Schaukasten vor der Post besser als H.R. Fricker, der seit den späten 70er-Jahren Mail-Art als sein hauptsächliches Arbeitsinstrument nutzt, um zu vernetzen, Menschen zum Senden zu bringen, damit sie geortet werden, um das Feld der Kunst auszuweiten, aufzuweichen.
Für den Schaukasten Herisau ist Fricker einem neuen Projekt auf der Spur. Er funktioniert die Vitrine kurzerhand um und nutzt sie als Plattform zum Aufruf, Steine zu erweichen. Nicht mit harten Mitteln, auch nicht mit Weinen vor Wut, sondern im Spiel. Die Frage, ob das Kunst sei, erübrigt sich, erweicht.
H.R. Fricker macht einfach den Anfang. Den Anfang einer Strassenaktion, einer Spielwerksatt, einer Bildersammelstellen, den Anfang von «Steinerweichen». Gesucht sind Fotografien, die dem aufkommenden Brauch nachgehen, mit kleinen Spielfiguren die sich allerorts ausbreitenden Stützmauern an Strassenböschungen zu bespielen, zu besetzen. Das Strassenstück zwischen Trogen und Hüttschwende benötigte früher viel menschliche Pflege. Es wurde immer wieder überflutet. Jetzt wird die Böschung verbaut, die Pflegestelle wegrationalisiert, mehr Sicherheit versprochen. Die Mauer tut wie Natur, wie anstehendes Gestein bei Moränen, sie ist aber hoch künstlich, eine Illusion, Kulisse. Aus solchen Beobachtungen ist das Projekt «Steinerweichen» gewachsen.
Der moderne Alpaufzug an einer Landstrasse im Appenzeller Mittelland angeführt von
einem amerikanischen GI ...
Wie Gedenkstätten entstehen allerorts kleine Inszenierungen wie zum Beispiel diese: Als wären es die drei Eidgenossen stehen sie vor der steinernen Kulisse, der Globi, der Pingu und der Micky, die Hand zum Schwur erhoben. Oder parlieren sie politisch? Der Amerikaner scheint als Aussenberater auf die beiden Schweizer einzureden. Der kleine Globi ist als Zorro verkleidet. Verteidigt er sein Land gegen die Amerikanisierung?
So wie Fricker in den 70er- und 80er-Jahren mit Kleinplakaten in anonymen Aktionen nächtens öffentlich Stellung bezog gegenüber politischen Ereignissen, der Apartheidpolitik in Südafrika oder dem Fichenstaat Schweiz, nehmen jetzt Spielfiguren aus der Kinderkramschachtel Platz in der Landschaft. Es ist eine Möglichkeit, mit einfachen, alltäglichen Mitteln, die Kunst und Spiel gleichzeitig sind, den Lebensraum zurückzuerobern, situationistisch zu denken, Handlungsfähigkeit zu erlangen.
Was das bizarre helvetische Triumphirat an der Landstrasse von Trogen nach Altstätten in Szene setzte, könnte bald in allen Kantonsteilen zu beobachten sein. Schon hört man von einer hässlichen Strassenverbauung im Innerrhodischen, auf die es eine ganze Horde von Schlümpfen abgesehen habe ...
Ursula Badrutt Schoch
Weitere Informationen
Alpsteinmusem
Museum für Lebensgeschichten
Fricker, Schaukasten Herisau
Belcher: Waiting for Saatchi....
Thanks for support Mark and here some more of those cartoons :-) Hope you like them... Moogee
WAITING FOR SAATCHI
This my most post-ironic statement yet....and to add to irony it displayed on the Saatchi site to boot :-)
SAATCHI YOUR GALLERY PAGE
Thankyou Charles...
Charles says he likes it ...you can tell he thrilled can't you :-)In fact he so thrilled he cannot even proof read his own autorespond message...
Hello,
Very happy to see your work on the gallery site.
I am thrilled that the standard is so high from such a variety of artists and hope it will be interesting to gallery owners, exhibition curators and collectors to see suchdiverse work.
All my best,
Charles Saatchi
12 November 2006
Wesley Kimler (The Shark):
SHARKMANIA for SWITZERLAND
Good luck to our ExPat Shark Brandl and the rest of you extending Shark-dom into Europe! I wish you well and am proud to have served as a source of inspiration, both through my paintings and my critical forthrightness.
A few of my last little soirees on Sharkforum Central came with the realization that what was necessary, was for me to do what I do best, and that is clear the water. By which, I mean I have felt it necessary to address any number of false ideas about myself (called The Shark), my likes and dislikes and, discuss for a moment just exactly how it is the "regional" art world functions -- in all of its raging dysfunction that is....time for a little chalk-talk. I have adapted some of these considerations here from my discussion of them in US regional spots, especially Chicago, to the Swiss artworld, from what I have heard about it, from some people here, and primarily from Mark, our Theory Shark. But these are all MY ideas, not his. You have to talk to him about his.
The first thing for any artist there to realize is what a completely second class citizen he or she is in the grand scheme of things....that is, being from a "regional," provincial area is a huge detriment to the following:
a.) being taken seriously as an artist (especially if you stay there and don't migrate to another country, or at least do the typical claim to be living in BOTH "St. Gallen and Berlin" or "St. Gallen and Los Angeles" "Zurich and Paris" or wherever else you really just went to on holiday),
b.) being collected at home by major institutions
and
c.) being collected by top-tier collectors in your area.
We, dear people, are summarily dismissed with barely a flick of the wrists by Consensus Curators and Wanna-be Power Brokers. Their hands are free to do so, as they employ (as all kids-on the-go smart/jet set art mavens do) the ubiquitous shoulder bag style satchel --I mean, you really cannot leave the country without one! Understand, what this accruement allows, is an implicit understanding that today's curator, "Vermittler," as they wish to be called in German, -- far from being art's care taker, or from actually "delivering" art -- is more of an Art Star Tourist... a middleman crisscrossing the globe in an endless, never ending vacation/'journey' to satiate the bottomless pit of need for culture that emanates from these creatures -supposedly outward from these "Vermittler"...
What is key to understanding where we as artists stand is this: local collectors (in your case, probably meaning collectors in almost the whole of Switzerland, but definitely in the "Ost" or "West")-- in particular the most affluent influential ones -- are for the most part deeply concerned with appearing hip and up-to-date in their collecting -- as seen from New York City. The last thing any of them wants is to be seen as a podunk from the Province -- which, if you think about it explains the following:
a.) Why art movements and artist groups from your region have been pretty much greeted with an embarrassed silence, (please note, as I am certain is the case, the local plutocracy attempting to separate themselves from the hoi polloi -by barely acknowledging any mid-career or later artists such as Oertli, Hans Schweizer, Lucy Schenker, etc.). Where is the Walter Burger hanging at the museum ?
b.) Most major collectors do it (collecting) elsewhere – NYC, Zurich, and the art fairs, and for home just surrender their judgment over to "pundit" people (who are thinking what are the "correctly connected" youngsters in OTHER Swiss cities doing this week?) – Usually having interest in those "artists" who specialize in presenting a kind of watered-down and dumbed-down version of what was hip in Chelsea several seasons ago.
c.) Rather than allow YOUR area to be a place with its OWN vision -and allowing that vision to compete in the marketplace of ideas nationally and internationally, these people have created and supported a vapid, even pathetic imitation of what is considered current and viable -- in terms of its hipness factor out on the inernational circuit, emanating for the most part from NYC, or perhaps in your area the NYC-accepted Documenta clique. Thus, condemning us to a school-kid version of last years trends passing itself off as an art scene. We should be better.
d.) Artists need to understand that when you see that shabby piece of Neo-Conceptual work -- or a large, bland, limp junk installation or a stolen style / seen it a million times type academic text-work / - the reason why it is hanging where it is, has nothing to do with its actually being GOOD -but, signifies that Those In Charge have influenced one of several collectors (-- who themselves are quite sure they are the "Qualified" -- not only as purveyors of Napoleonic complexes and silly fawning over rich gallerists, but arbiters as well, of what art is important in your area) -- to buy and support this work.
Which, leads me to the point of this particular commentary: if its not too much to ask then, aside from having "Steuer" (tax-payers') money, sometimes some money of their own, what exactly are the qualifications these modern day de Medici's possess in the realm of aesthetics?.... minor academic degrees, probably, and an ability to brown-nose the right "connections."
And last, a quick note for those too thick to figure it out or, those who promulgate a one-dimensional understanding to The Shark's, or any other serious artworld-critical-Shark's, position: I, The Shark nether oppose nor promote any one kind or type of art or way of thinking about art. The Shark has a problem with the institutionalized art world, and, with the political thuggery and academic aggression that has been inflicted upon a wide array of artists here in Chicago, and in other parts of the world -- undoubtedly in your area as well -- by a chosen few. Also, The Shark happens to believe and think that most of this select group of "creators" are more minions, 'pets,' than they are very good artists -- safe to take to dinner parties, easy to tell what to do, never rebellious, always fawning and feigning ignorance -- as safe as it is to hang their mostly bland work (with much talk of great import hovering around never to be seen or anywhere in evidence in the work itself)..... For a moment...think about how much more interesting and challenging so much of the work is that you see in studios of artists you know IN YOUR AREA, better work than the homogenized --got one in every mediocre show in the country-type-stuff dominating "Kunsthalles" and the like now... Shouldn't the ARTworld be for ART, for ARTists? How did this situation happen? Think about it-- instead of some poor facsimiles of 'what was 'hot' 15 years ago, we artists have far too quickly THROWN away our own voices -or, they were thrown away for us.
Belcher: Visiting Artists?
ARTIST TO ARTIST INTERNATIONAL SCHEME 2007
Call for proposals from UK-based visual artists
Visiting Arts is pleased to announce the third edition of the Artist to
Artist International Scheme. The Scheme provides an opportunity for
artists from the UK to invite artists from overseas to visit them for up
to a week between 19 and 31 March 2007. The purpose of the scheme is to
bring together artists who are aware of each others' practice and to
support new dialogues across international borders.
The selected overseas artist will spend a week with the UK artist, visit
their studio, meet contacts, network and discuss ideas. The emphasis is
on the development and research process rather than production and there
is no prescribed outcome to the scheme.
Who is eligible to apply?
Any professional, practising UK based artist can apply to invite an
artist of their choice from overseas to visit them in the UK for one
week for the exchange of ideas and experiences. The visits will take
place between 19 and 31 March 2007 with a one-day event for all the
artists participating in the scheme to meet.
Artists who have worked together previously or who are already involved
in a collaboration are not eligible to apply - the scheme is intended
for new dialogues not as a research and development scheme for projects
already underway.
We specifically welcome applications from Scotland and Northern Ireland.
Wherever possible we encourage proposals that involve artists living in
countries under-represented in the UK.
The deadline for applications is Monday 18 December 2006.
For more information and details of how to apply please go to:
http://www.visitingarts.org.uk/news/06nov_artist_to_artist07.html
Or email: mailto:teresa.drace-francis@visitingarts.org.uk
This Scheme is supported by Visiting Arts; The Henry Moore Foundation;
Scottish Arts Council; Arts Council of Northern Ireland and British Council.
Judith Trepp: Blogger Intro
I am Judith Trepp, one of the (hopefully) recurring bloggers here at Swiss Art Sharkforum. I'm an American-Swiss painter, originally from New York. I have been living in Zurich (Thalwil) for the past 35 years and spend time each year at my studio in Provincetown, Ma.,USA.
My style of painting is very spare -- I call it "expressive minimalism." In most works are only two lines made with charcoal or paint stick on canvas painted with egg tempera and/or oil. The idea is to create an emotional impact with as few tools or visual props as possible. Also, it is a means of working in which the first chance is the only chance -- a bit of dare-devilness or "all or nothing" about it.
I show regularly with Art Forum Ute Barth in Zurich. I just had (September 14-28 October) a large one person show with work from 2005-2006 there. The gallery will also be exhibiting at KUNST ZURICH this week a solo show of my work, including work from 2000 onwards. (Art Forum Ute Barth, Stand G2) I will be at the Preview and Vernissage.
I write off and on for ArtNews and Art in America and one of my goals at Swiss Sharkforum is to write occasional reviews of art shows taking place in this area. However, you might also be reading reports on art from my journeys around the world.
Shaun Belcher:
Greetings from Goldfactory Nottingham England
Greetings from GOLDFACTORY England.
I and fellow Godfactory member Paul Matosic have participated in original Sharkforum over past year and hope that some interaction across the three forums may be of interest to all.
Goldfactory Contemporary Arts
http://www.flyinshoes.fsnet.co.uk/lace
(provisional site until goldfactory official site set up)
Goldfactory forum
http://goldfactoryforum.blogspot.com/
09 November 2006
07 November 2006
Anna B: Onlinemagazin u. Virtuelles FrauenNetzWerk
In der Ostschweiz läuft etwas von und für Frauen!
Diese Website ist eine einzigartige Plattform: Ein Magazin für Frauenthemen und ein Werkzeugkasten für online tätige Ostschweizerinnen. Mit Kunst und Kultur.
Sehen Sie selbst...www.ostschweizerinnen.ch/
28 October 2006
Max: "Die Kunst beginnt am Eingang" (Harm Lux)
Martin Beck, der sich selbst in erster Linie als Künstler versteht, sieht das Kuratieren als einen Bereich der Berufspraxis von Künstlern, Er hinterfragt in seinen Arbeiten die Methodik des Kuratierens und die (vor allem künstlerische) Autorschaft. Am Beispiel der Ausstellung "Information" in der Wiener Sezession, 2006 - eine Zusammenarbeit mit der Künstlerin Julie Ault - stellte er seine Arbeitsweise vor: Die streng konzipierte Ausstellung stellt künstlerisches Handeln dar, als eine Befragung der Institution in der sie stattfindet (eingezogene Wände in der Wiener Sezession mit Fotografien von Felix Gonzales Torres), der Ausstellung als System (in der Rekonstruktion des Struc-Tube von George Nelson, einem funktionellen Hängesystem für Ausstellungen, das in Wien als auch als Skulptur fungiert), als Geschichtsarbeit (in der Reflexion von Architekturgeschichte an Hand von Paul Rudolph's Art-and-Architecture Gebäude an der Yale University, 1969) als Forschungsraum (durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der Nonne Sister Corita Kent)und als politische Handlungsform (durch den Bezug zur Ausstellung "Information" im MoMA, 1970). Die intellektuelle Reflexion des konzeptuellen Kreativitätsprozesses belegt noch die kleinste Einheit der Ausstellung (Flächen, Farben, Ausstellungsarchitektur) mit Bedeutung, die, analog einem allegorisch-mythischen historistischen Gemälde, Schritt für Schritt entschlüsselt werden kann - ein akademisches Rätselspiel für intellektuelle Knobelfreunde in einer intertextualisierten Kunstwelt mit dem einzigen Anspruch der Kombination von Referenzen.
Moritz Küng sieht in der kuratorischen Praxis einen zunehmenden Trend zum Verschwinden der Ausstellung. Für ihn stellt die räumliche Dimension oder auch der Dialog zwischen Architektur und Kunst, vor allem in der Praxis der Bespielung von nicht-institutionalisierten Räumen, eine Möglichkeit dar, dem "Flughafeneffekt" des "White Cube" zu entfliehen. Er stösst sich am: "Man wähnt sich nirgendwo, weil alles gleich aussieht." und sucht eine "Atmosphäre der Selbstverständlichkeit" um Kunstwerke in glaubwürdige Räume zu überführen. Das Sinnliche und Sinnstiftende bei der Präsentation von Kunst muss in seinen Augen wieder an Bedeutung gewinnen. Und doch sucht man es in seinem Vortrag über die Ausstellungen "Super Space" in Utrecht, 1999, "Schöner Wohnen" in Waregem, 2004/05 und den Architekturausstellungen mit Dominique Gonzalez-Foerster, 2004, Joëlle Tuerlinckx, 2006, oder Serodio Furtado Associados, 2006 am deSingel in Antwerpen, vergeblich.
Die Kunst degeneriert zu einem Aperçu des Alltags und wird zu einem Duchamp extrême: Das Urinoir wird vom Museum zurück ins Badezimmer überführt. Es dann auch an Wasser und Abwasser wieder anzuschliessen, diesen letzten Schritt, versagt Moritz Küng der Kunst. Ob die Irritation durch die Imitation des Lebens vom Betrachter wahrgenommen werden soll oder nicht, lässt Küng kokett offen.
Harm Lux besticht durch einen unvorbereiteten Vortrag, der einer Slapstickeinlage gleicht: Er fällt fast von der Bühne, als er begeistert Details der Ausstellung "lautloses Irren", Berlin 03/04, zeigen will, vergisst die Namen der beteiligten Künstler, beendet nur die Hälfte der Sätze, lässt sein Mikrophon fallen. Mit grossen Gesten will er vermitteln, wie er zu seinen Ausstellungen kommt. Der Zuschauer sitzt basserstaunt und lauscht und versucht in den wirren Worten Sinn zu lesen um herauszufinden, wie dieser Mann es schafft, wirklich gute Ausstellungen zusammenzustellen. Durch einen Ausschnitt aus dem Film "In the Middle of the Moment" von Cine Nomad will Harm Lux verdeutlichen, wo er seine Inspiration für seine kuratorische Arbeit bezieht und langsam lichtet sich der Nebel. Die 30 Minuten Gesprächszeit sind somit schnell erschöpft und noch bevor Harm Lux zu seinem eigentlichen (vorbereiteten) Vortrag kommt, versuchen Markus Landert und Dorothee Messmer im Gespräch Genaueres herauszufinden.
Der "Vollblutkurator mit künstlerischem Habitus" sieht sich als intuitiven Kurator, der als Spiegel der Gesellschaft eigene Empfindungen umsetzt. Es ist ihm unmöglich in Worte zu fassen, wie er durch Filme oder künstlerische Arbeiten angesprochen wird. In der Vorbereitung von Ausstellungen vermittelt er Künstlern ein Konzept, durch das sie zur Aktivität und zur Aneignung von Wissen gebracht werden. Dieses wird in Konferenzen mit den Künstlern und Ko-Kuratoren eingebracht, um für die Präsentationen evaluiert zu werden.
Harm Lux sagt, er müsse die künstlerische Sprache der Einzelnen respektieren und fügt im gleichen Atemzug mit an, dass er es ist, der dann alles zu einer Ausstellung zusammenbringen muss. An das Publikum denkt er nicht.
Madeleine Schüppli vom Kunstmuseum Thun sieht die Notwendigkeit eines neuen Konzepts für Kuration in der Reduktion auf Elementares. Die Kunst muss in ihren Augen der Ausgangspunkt sein für jeglichen Akt kuratorischer Praxis. Sie definiert drei Grundsätze für Kuratoren:
1. Am Anfang steht das Vertrauen in Künstler und Werk.
2. Die Exponate bedingen das Display.
3. Am Anfang und am Ende stehen Sorgfalt und Respekt.
Diese Grundsätze, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, wirken erstaunlich frisch und klar, auch wenn in der Dikussion über die vorgestellten Ausstellungen mit Pierre Bismuth im Kunstmuseum Thun, 2005, Maurizio Cattelan in der Kunsthalle Basel, 1999, "Choosing my Religion" im Kunstmuseum Thun, 2006, "Reanimation", ebenda,2003 und "Cadeaux Diplomatiques", ebenda, 2002, der Vorwurf aufkommt, was das Neue an dieser, doch eigentlich herkömmlichen Ausstellungspraxis ist. Schüppli leistet saubere kuratorische Arbeit in einem klassischen Museumskontext. Sie sieht die Notwendigkeit, dass zeitgenössische Ausstellungen in der Gegenwart verankert sein müssen, um die eigene Zeit repräsentieren zu können. Es ist Ausstellungsmachen im klassischen Sinn, versehen mit einem Update für zeitgenössische Bedürfnisse.
Dorothea Strauss, seit 2005 künstlerische Direktorin am haus konstruktiv in Zürich, bezeichnet "Neues Ausstellen" als Echoraum zwischen Kunstgeschichte und Gegenwart.
Das haus konstruktiv, eigentlich eine Stiftung, die der konkret konstruktiven Kunst verpflichtet ist, hat sich mit Dorothea Strauss eine Direktorin ausgewählt, die durch Ausflüge in die Gegenwartskunst den Hintergrund des traditionellen Verständnisses der konkret konstruktiven Kunst zur Diskussion stellen kann. Sie entwickelte einen Relaunch, der den historischen Impetus beibehalten soll, aber durch das Treffen von künstlerischen Haltungen, die Gegenwart zeigen kann, ohne die Identität der Institution zu verlieren.
Mit den Ausstellungen "Minimalist Kitsch" & "Visionäre Sammlung Vol.1", 2005/06 mit dem Künstler Erik Steinbrecher und "Ordnung und Verführung", 2006 führt Strauss vor, wie sie die Fragestellungen, die die Institution aus ihrer Geschichte mitbringt, lebendig halten will. Diese auch zu vermitteln ist ihr dabei ein Anliegen, ebenso wie der Diskurs über die Funktionalisierung von Kunst. Am Ende jedes Diskurses, jeder Ausstellung und jeder Vermittlung steht für Dorothea Strauss immer nur das Werk, denn die Begegnung mit Kunst ist und bleibt ein intimes Erlebnis.
Bereits während des Tages stellte sich dem Publikum immer wieder die Frage, was nun das Neue am "Neuen Ausstellen" sei. Endgültig geklärt werden, konnte dies allerdings nicht. Die sehr gut organisierte Tagung, deren kulinarische Pausen wohltuendes Verschnaufen ermöglichten, konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die vorgestellten Positionen nur mit Wasser kochen.
Erschreckend war die Tatsache zu sehen, dass Künstler und Werk mit grosser Selbstverständlichkeit als kuratorisches Material herhalten dürfen. Einzig Madeleine Schüppli und Dorothea Strauss fühlten sich verpflichtet, dieser Sichtweise etwas entgegenzuhalten, um das Werk aus den Fängen der Kuratoren zu entlassen. Fast möchte man meinen, hier kämpft männlicher Geltungsdrang verhinderter künstlerischer Positionen gegen fundierte Ausstellungspraxis weiblicher Kuratorinnen.
Das Wort Kurator, lat. curator ("Pfleger", "Vertreter" oder "Vormund"), gibt aus seiner Etymologie bereits diesen Zwiespalt vor.
Vielleicht sollten wir nicht vergessen, dass der Beruf des Kurators, als Abspaltung der traditionellen Museumspraxis, noch nicht so alt ist, und seine Entwicklung eigentlich noch in den Kinderschuhen steckt. Es wird wohl noch einige Jahre dauern, bis sich ein Selbstverständnis etabliert hat, um Grabenkämpfe - mit Institutionen einerseits oder Künstlern andererseits - beilegen zu können und die Fragestellungen sich wieder der wichtigsten Grundlage unserer Arbeit zuwenden können: der Förderung der Kunst an sich.
27 October 2006
Anna B: Dragica Rajcic, East CH Poets Matter
Dragica Rajcic
geboren 1959 in Split (Kroatien), lebt seit 1978 in St. Gallen, jetzt in Zürich. Hier Gelegenheitsarbeiten als Putzfrau, Büglerin, Heimarbeiterin. Rückkehr nach Kroatien von 1988 bis 1991. Gründung der Zeitschrift ›Glas Kastela‹, journalistische Arbeit. Nach Kriegsausbruch Flucht mit den Kindern in die Schweiz. Lebt seither wieder in St. Gallen, wo sie als Redaktorin einer Migranten-Zeitschrift und soziokulturelle Animatorin arbeitet. Erhält u.a. 1994 den Münchner Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis.
Bücher: Halbgedichte einer Gastfrau (1986 und 1994); Lebendigkeit Ihre züruck, Gedichte (1992); Nur Gute kommt ins Himmel, Kurzprosa (1994) (alle eco-verlag); Post Bellum (2000), Gedichte (edition 8). Theaterstücke: Ein Stück Sauberkeit (1993); Auf Liebeseen (2000), Buch von Glück (2004).
rezept für bekommliches gedicht
biologisch unbedenklich
nehmen sie zuerst
halbes kilo
sonnenstrahl
schlagen sie von beiden seiten
bis
es nicht
regnet
von liebes kummer
erhitzen sie
gemüt mit
horor öil
niemand versteht mich
also
zwanzig Minuten
dichterisches gejammer
dempfen sie jetzt Feuer
ab
nonschalant
englisch coool
wenn sie
noch einen schwartzen hut haben
setzen sie dem auf
das jeder weiss
das Sie von gestern sind
essen sie langsam
kauen sie gut
niemand heut zu tag
nimmt lyrik als
hauptspeise
(aus "Post bellum" edition 8, 2000
26 October 2006
Max: Geschichtswerkstatt für den Alltag eines Ortes
"Was ist denn schon das Leben? Die Zukunft ist noch nicht da, und man kann nicht voraussehen, was sie bringen wird. Die Gegenwart ist nur ein Augenblick und die Vergangenheit eine lange Geschichte. Wer keine Geschichten erzählt und keine Geschichten hört, lebt nur für diesen Augenblick, und das ist nicht genug."(Isaac Bashevi Singer, Der Geschichtenerzähler).
Geschichten haben immer mit uns selber zu tun und wer genau auf die Geschichten hört, die ein Mensch erzählt, lernt ihn sehr schnell kennen. "Der Mensch ist das Tier, das Geschichten erzählt", schreibt Graham Swift in seinem Roman Waterworld. Unsere Fähigkeiten, auch ausserhalb des Jetzt in erlebten, erträumten und geahnten Geschichten zu schwelgen, legen eine Fährte zur Erkenntnis, dass Geschichte immer subjektiv und veränderbar bleiben wird. Geschichte ist ein Konglomerat aus Geschichten, das, ein wenig vereinfacht und geordnet, ein Kontinuum suggeriert, und auch wenn wir gerne geblendet sind von der Einfachheit von Fakten und Zahlen, Geschichte lebt mit den Menschen, die sie erleben.
zeitgarten.ch ist eine Kommunikations- und Sammelstelle für Geschichte und Geschichten der Ortschaft Pfyn und seiner Bewohner. Wir laden alle Bewohner und alle Menschen ein, die eine Geschichte, Fotos und Bilder, Erinnerungen, Gegenstände oder anderes mit der Ortschaft Pfyn verbinden, sich bei uns zu melden und ihr Wissen mit uns zu teilen.
Die Firma netz.werk, St Gallen, hat auf der Webseite (www.zeitgarten.ch/) einen Weblog eingerichtet, der zugleich Archiv des Projekts und lebendige Sammelstelle online ist. Der Weblog, der von zeitgarten.ch ständig betreut und aktualisiert wird, ist Spiegel der Sammelstelle im Städtli und auch eine weitere Möglichkeit, sich aktiv am Projekt zu beteiligen.
Öffnungszeiten: jeden Freitag 15 bis 19 Uhr oder nach Vereinbarung
18 October 2006
Intro: Blogger Steve Litsios
Mark wrote: “Litsios is an artist from the western, French-speaking section of Switzerland, who will hopefully help contribute to a discussion between these areas, one long absent.”
This makes me feel the need to start the introduction of myself with the following comment:
Comme c'est un fait que j'habite en Suisse Romande, c'en est aussi un que ma participation aide ce blog à franchir symboliquement le Röstigraben. Ceci-dit et pour que ce soit clair: je ne suis pas particulièrement bien placé, ni qualifié pour tenir ici un rôle de correspondant local représentant la Romandie.
--It's a fact that I live in French-speaking Switzerland. However it should be clear to all that I am not well placed or qualified to be a correspondent representing the French-speaking Romands in any way.-- (A link for readers curious about Switzerland's different regions.)
-----
I am fascinated with the blogosphere for many reasons and have been using its "landscape" in my work, but being more of a watching from the corner than a dancing on the main floor type, my actual participation has been mostly nonexistent. However La Chaux-de-Fonds - where I live - is small, which does not mean without interest, but does mean small. And it's a fact that there are not that many groups of people on the web interested in constructive debate about the Swiss or other artworlds. Whether this is possible remains to be seen, these days critical discussion of art often seems politically incorrect, near impossible and mostly beside the point. Three good reasons to accept Mark's offer to participate in his blog; with hope that it disproves those thoughts and develops into something dynamic.
Currently I am working with elements found within my last large installation Demonstrating Water With Stones - more about me can be found on my website.
01 October 2006
Site-Einleitung auf Deutsch
Swiss Art Sharkforum (Das Haifischbecken für Schweizer Kunst)
Können Schweizer Künstler und Kunstszenemitglieder analytisch argumentierend wirklich über Kunst diskutieren? Wir glauben daran!
Wir möchten die Gründung eines neuen Ostschweizer online Kunstmagazins mit dem Titel "Swiss Art Sharkforum" bekanntgeben, das ein sogenanntes "blog-zine" oder "blog collective" ist. Eine Gruppe von Teilnehmern wird mehr oder weniger regelmässig Beiträge über Kunst und Kultur veröffentlichen. Der Schwerpunkt soll auf Schweizer Kunst, vor allem aus den Deutsch sprechenden Landesteilen liegen.
Das blog-zine wird organisiert und verwaltet von dem in der Ostschweiz lebenden Künstler, Kunsthistoriker und Kunstkritiker Mark Staff Brandl. Brandl schreibt seit vielen Jahren Beiträge für das Kunstmagazin Art in America, das als Druckmedium in New York verlegt wird. Er fungiert als Auslandskorrespondent für das, in den USA ansässige und von den Chicagoer Künstlern Wesley Kimler and David Roth gegründete blog-zine SHARKFORUM: Opinion With Teeth. Der Maler Kimler, bekannt für seine harschen Kritiken, ist eine recht kontroverse Figur in der Chicagoer Kunstwelt und er trägt seinen Spitznamen "the Shark" mit Stolz. In Interviews favorisiert er offen die Malerei und attackiert die Kunstwelt ob ihrer Hierarchiegläubigkeit. Er predigt die Unabhängigkeit und Selbstständigkeit der Kunstschaffenden gegen eine Bewegung, die er als kuratorischen, neo-konzeptuellen Akademismus bezeichnet. Die zeitgenössische Chicagoer Kunstwelt kann sich, dank Kimlers Bemühungen, als neue zusammengewachsene Kunstszene präsentieren und so wurde er auch der Namensgeber des blog-zine. Angeregt durch den Erfolg dieses Internetforums, das einen aktiven kritischen Austausch (bis zu bösartigen Auseinandersetzungen) in der dortigen Szene generiert hat, entschied sich Brandl auf diesen in schneller Fahrt befindlichen Zug aufzuspringen und das blog-zine mit seinem Aufenthalts- und Heimatort, der Schweiz, zu verlinken. Diese neue Seite soll geprägt sein durch eine Diskussion über Kunst, die Kunstwelt und verwandte Gebiete aus dem Blickwinkel eines Insiders und Beobachters, eines US – Amerikaners, der in der Schweiz lebt. Das Swiss Art Sharkforum ist inspiriert durch, verlinkt mit und eine Metastase von www.sharkforum.org. (Das, übrigens, 11'000 bis 26'000 "hits" pro Tag bekommt!)
Brandl wird von einer Gruppe von bloggern unterstützt, die da sind: Matthias Kuhn, Alex Meszmer, Steve Litsios, Daniel F. Ammann und andere. Matthias Kuhn Künstler und Co-Präsident des Künstlerberufsverbandes Visarte.ost, ist bekannt für seine analytische Betrachtungsweise von Kunst. Alex Meszmer ist ein in der Schweiz lebender Deutscher Künstler, der seine Arbeit im Bereich Performance angesiedelt hat. Steve Litsios, ein Künstler aus der Romandie, wird hoffentlich dazu beitragen können, dass der lange nicht vorhandene Dialog über die Sprachgrenzen hinaus endlich stattfinden kann. Daniel F. Ammann ist Autor und Theoretiker und verbindet das Sharkforum mit der literarischen Welt. Da diese Teilnehmer in ihrer Muttersprache schreiben werden, wird das blog-zine in Englisch, Deutsch, Französisch und vielleicht sogar Schweizerdeutsch erscheinen. Ebenso werden andere Foren der Kunstdiskussion in der Schweiz und der Ostschweiz verlinkt, wieder publiziert oder gedruckte Versionen zur Diskussion freigegeben.
Diese Seite soll kein lauwarmer Aufguss braver Lobhudelei sein; es wird nicht nur simple Reportagen über Events geben. Diese Seite bemüht sich darum, authentische und kritische Analysen anzubieten, und den Austausch von Ansichten und Meinungen zu fördern. Die Absicht des Swiss Art Sharkforum ist es, auf die spannende Schweizer Kunstwelt aufmerksam zu machen und kritische, offene Diskussionen über Kunst und Kunstbelange zu initiieren, die in der Schweiz so gern umgangen werden. Mach mit!
Site Introduction in English
Swiss Art Sharkforum
Can Swiss artworld denizens actually discuss and analytically argue about art?
We think so.
We would like to announce the founding of a new, East-Swiss on-line art magazine. Titled "Swiss Art Sharkforum," it is, in fact, a so-called "blog-zine" or "blog collective," meaning a group of contributors will be semi-regularly posting their thoughts on art and culture, with an emphasis on Switzerland and an even stronger emphasis on the eastern, German-speaking part of the country.
(Where, by the way, we get between 11,000 and 26,000 hits per day.)
Additionally, Brandl will be joined by a group of other bloggers, such as Matthias Kuhn, Alex Meszmer, Steve Litsios, Daniel F. Ammann and any others. Kuhn is an artist and the co-president of the artists association Visarte.ost, well known for his analytical stance toward art. Mesmer is a German artist living in Switzerland with a performance-oriented artistic approach. Litsios is an artist from the western, French-speaking section of Switzerland, who will hopefully help contribute to a discussion between these areas, one long absent. Ammann is an author and theorist who will be the link to the literary world. These creators will be writing in their native tongues, hence this blog-magazine will be in English, German, French and maybe even Swissgerman. We will also be heavilly featuring links to, re-publications of, and discussions of other printed discussions of art in and from Switzerland, and most of all the "Ostschweiz."
This site will NOT be wishy-washy, it will not be a simple reportage on events; it will endeavour to offer authentic critical analysis and exchange, even to the point of dispute. The intention of Swiss Art Sharkforum is to draw attention to the exciting Swiss artworld, while stimulating open, critical discussion of art and art issues, something Switzerland sorely lacks. Join in!
Intro:
Blogger and Site Editor Mark Staff Brandl
My sticker says: Hi, I'm Mark. I'm the "foreign correspondent" for a Blog/Site SHARKFORUM: Opinion With Teeth based in the US and created by artists Wesley Kimler and David Roth. Due to the success of that site in generating active critical exchange (even to the point of viscious argument), I have decided to attempt to tie into some of that energy and link it to my chief place of residence --- eastern Switzerland. I'm going to be writing for this blog about art, the artworld and related entities from the perspective of both an insider and an outsider, being a dual-citizen US-foreigner living in Switzerland.
I left in the US in the 80s, when it appeared that there was nothing more for me in hometown of Chicago's visual artworld. In one of my recurring, sporadic changes, I had abandoned my earlier Late Conceptual Art and began pursuing the painting-installation-popular art mongrelization that I still engage in. (Although all my "directions" have dealt with the same core content and subject matter.) As I decided to abandon the Windy City, a brand of art was beginning to be enforced --- an exceedingly trendy, art magazine-derivative Neo-Conceptualism (then still linked to Neo-Geo). That, together with all the other aspects of Chicago's recurring provincialism, and a dreadful, dissolving love relationship, made me think, "Why the hell, then, don't you just go directly to that worshiped Mecca --- i.e. NYC?" I started on my way, however, then met my future wife. She is Swiss, and after an unexpected further year in Chicago, and a later year in Tortola in the Caribbean, we headed off to Europe. I have now lived in one place or another in Europe for 17 years. Whenever I live for extended periods in the US, I never seem to make it out of NYC.
I find Europe in general and Switzerland in particular to be a fabulous place to live. The artworld itself in my chosen beautiful home in the eastern part of the country is, well, another story. One which will arise here often --- and perhaps thereby change awee bit.
I still speak with a fairly Chicago accent in English, unfortunately very "cleaned up" due to conducting my life chiefly in the German language (and several dialects), all of which I speak with a heavy anglophone accent, unfortunately. I seldom speak English, or when I do, not to native speakers. Except with my Londoner Cockney pal Jonathan, whereupon we indulge our full "street" tendencies.
When ex-gallerist Paul Klein he began his on-line discussions and his plan for a Chicago Art Museum I was intrigued. While participating in his list, my interest in Chicago's art travails returned, and fascinating discussions with Tony Fitzpatrick and Wesley Kimler and others began. And Wesley's were always THE most thought-provoking, even fierce. But never accommodating. Never ass-kissing. Tough but inspiring. I wound up contributing to his Sharkforum.org site. In the past year of its existance, Sharkforum in the US, together with a podcast site Bad At Sports and other blogs, have been active in creating a new, energetic and critical scene. Let's hope this works to some extent in Switzerland as well. Check back. I hope I bring some pertinent observations to this round table.
The 3rd-person bio-blurb:
Mark Staff Brandl, an artist of the venticento was born mid-novecento near Chicago, where he lived for many years. He has lived primarily in Switzerland since 1988. He studied art, art history, literature and literary theory at the University of Illinois, Illinois State University, Col. P. University, and is currently working on a Ph.D. at the University of Zurich. Brandl is active internationally as an artist since 1980. His shows include galleries and museums in the US, Switzerland, Germany, Italy, Egypt, the Caribbean; specific cities include Paris, Moscow, Chicago, Los Angeles and New York. As a critic, he is a frequent contributor to London's The Art Book and is a Contributing Editor for New York's Art in America. He is also the curator of The Collapsible Kunsthalle. Works of his have been acquired by the Museum of Modern Art in New York, Victoria and Albert Museum in London, The Whitney Museum in New York, the Museum of Contemporary Art in Chicago, the St. Gallen Art Museum, The Thurgau Museum of Fine Art, The E.T.H. Graphic Collection in Zurich, The Museum of Contemporary Art in Los Angeles, the National Museum of Cartoon Art in New York, the Art Museum Olten and others.
Visit Mark's Web Site HERE
30 September 2006
Anna B: Art Regime Change
08 September 2006
Brandl: Leta Peer, Malerin
In Leta Peers erster grösserer Einzelausstellung in einem Museum zeigt sie 8 Ölbilder und 5 Fotos von Installationen in der Neuen Galerie im Höhmannhaus, Kunstsammlungen und Museen Augsburg sowie eine Interaktion im nahe gelegenen Schaezler Palais. Peer kreiert herrliche, naturalistische Gemälde der Berge ihrer Heimat, dem schweizerischen Engadin, einem langgestreckten Gebirgstal im Romantsch sprechenden Kanton Graubünden. Peers diese Situation reflektierende Arbeiten sind im allgemeinen eher klein, 10x16 cm. In dieser Ausstellung waren alle Bilder etwa 120 x 180 cm gross.
Peer hängt ihre Bilder häufig auch als Installationen an kontrastierenden Orten wie etwa in reich verzierten Palastgemächern, halb zerstörten Gebäuden oder in New Yorks Grand Central Station. Sie fotografiert und stellt überdimensionale Abzüge dieser Hängungen als unabhängige Kunstwerke aus. Für die jetzige Ausstellung fügte Peer Gemälde in einen in Renovation begriffenen Rokoko-Palast, dem Schaezler Palais ein. Fünf der Fotos dieser Einfügungen zwischen die mit Plastikbahnen verhängten Oberflächen, Gipsbrocken und halb durchlöcherten Wände wurden auf 100 x 140 cm abgezogen und in die Ausstellung einbezogen.
Peers Ölbilder sind nicht elegant fotorealistisch, sondern zeichnen sich durch üppige Variationen von Lasur und Impasto aus. Überdies sind sie nicht romantisch – pathetische Täuschung wird nirgends angedeutet. Die meisten abgenutzten Darstellungen von Bergen versuchen, das Bild zu umfassen und zu kontrollieren, den Gipfel zu bezwingen, indem sie es sinnbildlich gestalten – ein einfacher, an ein Logo gemahnender Umriss vor einem gefälligen Hintergrund. Im Gegensatz dazu legt Peer in Landscape No. 21 (2005) weniger Wert auf die Umrisslinie der Berge, indem sie allein den Gipfeln erlaubt, am unteren Rand in das Gemälde hineinzuragen. Dies unterstreicht deren Weite und deutet das Schwindelgefühl an, das einen in den Alpen erfasst. Die Farbe ist satt, erinnert aber weder an Postkarten noch an Caspar David Friedrich. Peers Arbeiten kombinieren die schimmernden opalisierenden Farben eines Vermeer mit der Fasson eines Velásquez.
In dem die Ausstellung begleitenden ausgezeichneten Katalog mit dem Titel To Inhabit a Place, wird Peers Schaffen von Kurator Thomas Elsen als „verblüffend“ oder „irritierend schön“ beschrieben. Dies gilt mehr für die Adverbien denn für das Adjektiv. Die Bilder der Künstlerin sind unverkennbar anziehend, dies aber auf unerwartete Weise. Wird ihre landschaftlich schöne Thematik mit Worten beschrieben, erwartet man entweder formelhafte oder zumindest höchst konservative Kunstwerke. Direkt visuell erlebt, sind die Gemälde allerdings erfrischend ursprünglich. Bei Peer wird das Genre, Gebirgsmalerei, und die damit einhergehende Wiederbelebung, metaphorisch gesehen zu einer Bergung der Betrachtung an sich. Obwohl Peer zur Zeit in der Stadt Basel lebt, sieht sie jene Gegend, aus der sie stammt, mit wahrhaft neuen Augen und lüftet den Schleier eines vergangenen kulturellen Klischees.
Bildinformation: Leta Peer: Landschaft Grossformat # 21, 2005, Oel auf LW , 120x180cm Neue Galerie im Höhmannhaus, Kunstsammlungen und Museen Augsburg (Leihgabe des Kantonsmuseums Basel-Land)
Das britische Kunstmagazin Art Review hat Maß genommen und die Liste der hundert mächtigsten Personen im weltweiten Kunstzirkus ermittelt. Peter Dittmer zieht im Kunstmarkt-Teil der Welt seine Schlüsse daraus:
"Der Kunstmarkt ist ein unübersichtliches, arg zerklüftetes Terrain. Denn neben den wenigen Gipfeln, auf denen zwei, drei Dutzend Malerfürsten thronen, tun sich Furcht erregende Abgründe auf." – Man ahnte es schon!
Und angesichts der Tatsache, dass die obere Hälfte der Messlatte den, wir haben's auch geahnt, Sammlern, Galeristen, Museumsdirektoren und Kuratoren vorbehalten ist "... scheinen sich alle Verschwörungstheorien zu bestätigen, die den Handel mit den jüngsten Kunstproduktionen als ein mafiöses Unterfangen sehen, in dem nicht das Können und andere hehre Prinzipien zählen, sondern Absprachen und gezielte Kampagnen über Ruhm und vor allem über Geld."
Der Erfolg der Leipziger Malerei scheint sich im Markterfolg IN DEUTSCHLAND zu verzehren. Nach Jahren des Umschwungs zur "modischen" Malerei frage ich mich: Wo bleibt die widerständige Maler und Malerinnen in DER SCHWEIZ?
Wie schätzen Sie die Zukunft der Abfall-und-Geste-Installation ein? Immer noch ist so was Kurator-Streber-Kunst-König in der Schweiz. Wird es eine breitere Szene geben, jenseits von Heidi-Dada?
Bleiben überniedliche Events der Hauptstrom ?