Innovative Metapherntheorie: Künstler und Kunsthistoriker Mark Staff Brandl legt eine beachtenswerte Studie vor
Für seine Dissertation zur Theorie der Kernmetapher in der Kunst erntete Mark Staff Brandls höchste akademische Lorbeeren. Seine Arbeit überzeugt durch hohe Eigenständigkeit, intellektuelle und gestalterische Originalität.
In seiner Studie Metaphor(m): zur Theorie der Kernmetapher in der Kunst entwirft Brandl eine eigene Metapherntheorie für die visuelle Kunst. Ausgangspunkt ist die These, dass Kunstschaffende in formalen, technischen und stilistischen Aspekten ihrer gestalterischen Arbeit besondere Tropen oder Metaphern entwickeln, die antithetisch auf kulturelle und historische Ausdrucksformen reagieren. Brandl nennt sie «Kernmetaphern».
Brandls Theorie stützt sich auf Untersuchungen zur konzeptuellen Metaphorik, vor allem auf die Arbeiten des Kognitionswissenschaftlers George Lakoff, sowie auf Harold Blooms Traditionstheorie und dessen Aufsätze zur «kreativen Fehl-Lektüre» (poetic misprision). Seine Theorie der Kernmetapher wendet er auf Malerei, Installationskunst und elektronische Medien ebenso an wie auf das Konzept des erweiterten Textbegriffs, auf Zeitachsen der Kunstgeschichte, Comics und künstlerisches Kulturgut im weitesten Sinn.
Die traditionelle, auf Texten basierende Buchform wird durch zahlreiche Bilder und Zeichnungen, Comicsequenzen und eine Bildinstallation des Künstlers erweitert.
Seine am kunsthistorischen Seminar der Universität Zürich eingereichte Arbeit wurde als aussergewöhnlich originell eingestuft und von Professor Philip Ursprung (Kunstgeschichte) und Andreas Langlotz (Kognitionswissenschaft) mit dem Prädikat magna cum laude ausgezeichnet.
Der Philosoph Arthur Danto meint, es könne «nicht viele Dissertationen geben, die so kreativ und anschaulich sind» und der Kunsthistoriker James Elkins ergänzt: «Dies ist die farbenfreudigste Dissertation aller Zeiten!»
Brandls Doktorarbeit wird zurzeit mit kuratorischem Beistand von Markus Landert, Direktor des Kunstmuseums Thurgau, als Kunstausstellung und Installation konzipiert.
Mark Staff Brandl kam 1955 in der Nähe von Chicago zur Welt und hat lange Zeit dort gelebt. Seit 1988 ist er in der Schweiz ansässig. Seit zehn Jahren wohnt er in Trogen/AR. Er ist Dozent in Kunstgeschichte und Malerei an der Kunstschule Liechtenstein und an der Höheren Fachschule für Bildende Kunst St.Gallen. Seine Ausbildung in Kunst, Kunstgeschichte und Literaturtheorie machte er an folgenden Universitäten: University of Illinois, Illinois State University, Columbia Pacific, Universität Zürich.
Seit 1980 ist Brandl international als Künstler tätig. Er hat verschiedene Auszeichnungen erhalten und ist mit zahlreichen Publikationen und Ausstellungen an die Öffentlichkeit getreten. Seine künstlerischen Arbeiten wurden unter anderem in Galerien und Museen in der Schweiz, Deutschland, Italien, Ägypten, der Karibik sowie in Städten wie Paris, Moskau, Chicago, Los Angeles, London oder New York gezeigt. Einige seiner Werke wurden vom Museum of Modern Art in New York, dem Whitney Museum in New York, dem Museum of Contemporary Art in Chicago, dem Victoria und Albert Museum in London, dem Thurgauer Kunstmuseum, dem Kunstmuseum St. Gallen, dem Museum of Contemporary Art in Los Angeles, dem International Museum of Cartoon Art, der Graphischen Sammlung der ETH Zürich und anderen aufgenommen.
Als Kunstkritiker schreibt Brandl für The Art Book (London), Proximity (Chicago), und Art in America (New York).
Link für Bilder: http://www.markstaffbrandl.com/press-images/BrandlPhD_images.html